„Hochinteressante Vorträge und dazu vielgelobt“ – die IMMA-Fortbildung in Augsburg
Mit zahlreichen positiven Anmerkungen und Kommentaren wurden die Referenten der jüngsten Fortbildungsveranstaltungen der IMMA in Augsburg bedacht, die am 14. September 2024 stattfand. „Gut organisiert, gute Zusammenstellung der Vorträge, schöner Austragungsort und gutes Essen“, lobte ein Teilnehmer – die besondere „Wissenschaftlichkeit“ der Fortbildung ein anderer. Die Ärztekammer sah es ähnlich und bescheinigte neun Fortbildungspunkte.
Mit über 90 Teilnehmern war die Fortbildung sehr gut besucht. Erfreulich, dass mehr als die Hälfte der Therapeuten sich hier zum ersten Mal eingehend mit der Mitochondrialen Medizin und ihren vielfältigen Möglichkeiten befasst haben. Auch bei den „Neulingen“ kam die Fortbildung sehr gut an. Eine Teilnehmerin schrieb in einer Dankes-E-Mail: „Mir hat die Veranstaltung am Samstag sehr gut gefallen, und ich konnte viel Neues lernen. Es war für mich die erste MitoMed-Fortbildung, aber bestimmt nicht die letzte.“
Nach den Vorträgen gab es viele Fragen. Dabei ist der direkte Austausch zwischen den Therapeuten und den Referenten sehr willkommen und die Gelegenheit in den Pausen wurde eifrig genutzt.
Eröffnet wurden die Vorträge von Dr. Franz Enzmann, der einen umfassenden Überblick über die Rolle der Mitochondrien für die Funktion der verschiedenen Zellen gab. Einen besonderen Schwerpunkt legte er auf die Mitochondriale DNA, die unabhängig von Zellkern nicht nur Proteine für die Mitochondrien selbst herstellt, sondern zahlreiche Peptide liefert, die die Zellen und viele Körperfunktionen regulieren. Die Mitochondrien sind weit mehr als „nur“ die „Kraftwerke der Zellen“, und die Grundlagenforschung bringt auch heute noch immer wieder verblüffende und sensationelle neue Erkenntnisse, die allerdings nur langsam in den medizinischen Alltag vordringen. Neu war: Die Mitochondrien regulieren über den Hypothalamus das gesamte Stoffwechselgeschehen. Um diesen Erkenntnis-Prozess zu beschleunigen, gibt es die IMMA-Fortbildungsreihe, die Ende Oktober in Dresden und dann ab März im neuen Jahr fortgesetzt wird.
Der medizinische Leiter der Fortbildung, der Neurologe Dr. med. habil. Maxwell S. Damian, hielt einen Beitrag über die primären Mitochondriopathien. Dr. Damian war Berater des britischen NHS und ist weiterhin Consultant für Neurologische Intensivmedizin und klinische Neurophysiologie, Essex Cardiothoracic Centre in England. Manchen Teilnehmern erschien das Thema zu den primären Mitochondriopathien sehr speziell, aber wie Dr. Damian betonte, sind diese vererbten Mitochondriopathien mit 5% der Bevölkerung durchaus weit verbreitet, nur werden sie häufig nicht oder erst spät erkannt. Gerade deshalb sollten die Therapeuten über „Mitochondriale Erkrankungen in der Akut- und Intensivmedizin – Diagnose und Behandlung“, so der Titel seines Vortrags, schon einmal gehört haben, um solche Patienten zu erkennen und geeignete Therapien in die Wege zu leiten.
Großen Zuspruch erhielt der Beitrag von Dr. Gernot Gläßer, Biochemiker und Heilpraktiker aus Leipzig, der auf die biochemische Bedeutung verschiedener Mikronährstoffe einging, und wie mit teilweise einfachen Mitteln viele chronisch-entzündlichen, degenerativen Erkrankungen angegangen werden können. Hierzu gab es viele praktische Tipps, ebenso wie man in vielen Fällen schnelle Therapieerfolge erzielen kann. Er stellte auch eine B12-Hautcreme vor, mit eindrucksvollen Erfolgen.
Gewohnt informativ aber zugleich kurzweilig hielt anschließend Professor Dr. Jörg Bergemann, der unter anderem an der Hochschule Albstadt Sigmaringen forscht und lehrt, seinen Vortrag. Prof. Bergemann referierte über „Mechanismen des biologischen Alterns und deren Beeinflussung – Stimulation zelleigener Schutz- und Reparatursysteme“. Hierbei ging es viel um Grundlagenforschung, denn gesund alt zu werden und die Lebensspanne zu erweitern, hat heute eine hohe gesellschaftliche Relevanz.
Dr. Heiko Hofmann, Mikrobiologe und Leiter des Wissenschaftlichen Außendienstes der Biovis Diagnostik MVZ GmbH Limburg, entführte dann die Teilnehmer in die Welt der modernsten Diagnose-Technologien. Die Biovis Diagnostik MVZ GmbH selbst ist dabei einer der großen Innovationstreiber auf diesem Feld. Fortschrittliche Diagnostik ist für den erfolgreichen Therapeuten entscheidend, wenn es darum geht, den Ursachen einer Krankheit auf den Grund zu gehen und nicht nur oberflächlich die Symptome zu behandeln. Dr. Hofmann zeigte unter anderem auf, wie die Funktionsfähigkeit und die Belastbarkeit der Mitochondrien zuverlässig nachgewiesen werden können. Mit dem Bioenergetischen Gesundheitsindex (BHI) wird der Zustand der Mitochondrien anhand des Sauerstoffverbrauchs gemessen. Darüber hinaus werden auch mögliche Defizite einzelner Mineralstoffe oder Vitamine bestimmt, und Parasiten oder Krankheitserregern können erkannt werden. Die Ergebnisse werden immer mit möglichen Therapieempfehlungen und Anmerkungen herausgegeben, so dass der Therapeut wertvolle Anhaltspunkte für die Behandlung erhält.
Zum Schluss fasste Dr. Enzmann noch einmal die wichtigsten Aspekte der Mitochondrialen Medizin zusammen und veranschaulichte an Beispielen, wie Schädel-Hirn-Trauma, wie in den einzelnen Fachbereichen die erworbenen Erkenntnisse therapeutisch genutzt werden können.
Die nächste Ärztefortbildung der IMMA findet am 26. Oktober in Dresden statt und wird 2025 mit weiteren Terminen in Deutschland und Österreich fortgeführt.
Haben Sie Interesse, an einer der nächsten Veranstaltungen teilzunehmen? Melden Sie sich gerne an: info@imma-org.de
Telefon: 06172-8560562 oder Telefax: 06172-676357
Angaben zu den Bildern:
- Augsburg, Rathausplatz, Perlachturm; Fotograf Thomas Schwarz (Pixabay)
- Prof. Bergemann bei seinem Vortrag am 14. September 2024 in der legendären Teehalle des Hotels Maximilian‘s (IMMA)