Die IMMA vor Ort in Bad Homburg

Fünfmal im Jahr finden verteilt über den deutschsprachigen Raum ganztägige Veranstaltungen der IMMA-Fortbildungsreihe statt. Am 10. September 2022 gastierte die IMMA in der historischen Eventlocation „Güterbahnhof Bad Homburg“. Über 140 interessierte Besucher, von Apotheker, Heilpraktiker, Allgemein- und Notfallmediziner bis hin zu Zahnmediziner, nahmen an der Veranstaltung teil.
Sechs Referenten regen zum Nachdenken an
Mit viel Fachwissen rund um das Thema Mitochondriale Medizin gaben die Referenten tiefe Einblicke in die innersten Zellvorgänge. Im Mittelpunkt standen die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen, die von den einzelnen Referenten von allen Seiten ihres Fachgebietes beleuchtet wurden.
Zunächst gab Dr. Franz Enzmann, Gründer der IMMA, eine Einführung und stellte das Schachbrett der Mitochondrialen Medizin vor. Viele der heute bekannten Zivilisationskrankheiten können auf Störungen in den Mitochondrien zurückgeführt werden. Daher lässt sich die Mitochondriale Medizin auch in verschiedenen Fachgebieten der Medizin einsetzen. Außerdem wurden interessante aktuelle Forschungsergebnisse besprochen, wie zum Beispiel die Tatsache, dass Krebszellen Mitochondrien von Immunzellen über feine Kanäle absaugen können, um ihren eigenen Stoffwechsel zu stärken und die Immunzellen zu schwächen.
Dr. Enzmann im Dialog mit einer Teilnehmerin.
Der Apotheker Uwe Gröber entführte die Zuhörenden in die komplexe Welt der Arzneimittelwechselwirkungen. Im Fokus standen vor allem häufig verordnete Medikamente wie Statine, Metformin, Protonenpumpeninhibitoren und orale Kontrazeptiva, die Einfluss auf die Versorgung des Körpers mit Mikronährstoffen nehmen und direkt oder indirekt die Mitochondrien schädigen. Durch den Einsatz von Arznei-Ergänzungsstoffen (AEGS®) kann den erwartbaren Nährstoffdefiziten gezielt entgegengewirkt werden.
Nach der Mittagspause, in der sich die Teilnehmer austauschen konnten, ging Dr. Gernot Gläßer auf die Anwendung der Mitochondrialen Medizin im Praxisalltag ein. Durch verschiedene Fallbeispiele konnte er individuelle Therapieansätze aufzeigen und gab wertvolle Tipps zur Diagnostik und Dosierung von Mitoceuticals®, also Substanzen, die die Mitochondrien schützen und unterstützen. Als Fazit gab er den Teilnehmern eine Tabelle mit empfohlenen Dosierungen in der MitoMedizin mit.
Prof. Burkhard Schütz legte den Fokus seines Vortrags auf die Auswirkungen der Pandemie auf unsere Psyche. Stress, Depressionen, Burnout, Erschöpfungszustände und Long-Covid belasten den gesamten Organismus und führen zu Veränderungen im Stoffwechsel. Durch verschiedene diagnostische Methoden können zum Beispiel Marker für eine Stille Entzündung (Silent Inflammation), Stresshormone und Schädigungen der Mitochondrien nachgewiesen werden.
Prof. Burkhard Schütz während seines Vortrags.
In ihrem Vortrag zum Thema „Das Hörsystem aus Sicht der Mitochondrialbiologie“ ging Frau Prof. Dr. Agnes Szczepek von der Charité Berlin vor allem auf das Thema arzneimittelinduzierte Hörschädigungen und Tinnitus ein. Um den Teilnehmern ein Gefühl für die Situation von Tinnitus-Patienten zu vermitteln, spielte sie einige Tonbeispiele ab, wie sich das Ohrgeräusch bei verschiedenen Menschen äußert. Der Leidensdruck der Patienten konnte so eindrucksvoll nachvollzogen werden. Ein weiterer Schwerpunkt war der Zusammenhang zwischen Hörverlust und Demenz: eine unbehandelte Schwerhörigkeit erhöht das Risiko eine Demenz zu entwickeln. Hier gilt es so früh wie möglich vorzubeugen.
Zum Abschluss erklärte Prof. Dr. Jörg Bergemann mit viel Witz und Charm die mitochondrialen Grundlagen des biologischen Alterns. Durch Kalorie-Restriktion und Spermidin lässt sich die Selbstreinigung der Zellen, die sogenannte Autophagie anregen, durch die auch defekte und gealterte Mitochondrien entfernt werden (Mitophagie). Zusammen mit seinen Mitarbeitern konnte Prof. Bergemann außerdem zeigen, dass Ubiquinol Q10 in einer flüssigen Formulierung mit ultrakleinen Tropfen einen positiven Einfluss auf die Hautalterung hat. Zum Abschluss wurden noch einmal die neuesten Fortschritte in der Mitochondrienforschung präsentiert.
Eine rundum gelungene Veranstaltung
Viele interessierte TeilnehmerInnen, spannende Vorträge, Referenten, die im Dialog mit dem Publikum standen und ein toller Veranstaltungsort: insgesamt also eine sehr erfolgreiche Veranstaltung für die Mitochondriale Medizin. Sie haben ebenfalls Interesse? Melden Sie sich einfach für eine unserer nächsten Veranstaltungen an!
Anmeldung bitte an info@imma-org.de
Telefon: 06172-8560562 oder Telefax: 06172-676357