Wissen, das ankommt – die IMMA in Mainz
Die IMMA-Fortbildung am 28. Juni 2025 in Mainz setzte neue Maßstäbe: Zahlreiche positive Rückmeldungen und erneut sehr gute Bewertungen der bewährten Referenten sprechen für sich.
Gekommen waren über 120 Ärzte verschiedener Fachrichtungen sowie Apotheker, Heilpraktiker und weitere Vertreter der Heilberufe. Die Akademie für Ärztliche Fortbildung in Rheinland-Pfalz hat für die ganztägige Veranstaltung 9 Fortbildungspunkte gewährt. Alle diesjährigen Fortbildungen wurden von den entsprechenden Ärztekammern anerkannt. Ein klares Zeichen: Die Mitochondriale Medizin lässt sich nicht länger ignorieren und findet zunehmend Einzug im therapeutischen Alltag.
Wie gewohnt eröffnete der Gründer der International Mitochondrial Medicine Association (IMMA), Dr. Franz. H. Enzmann, die Veranstaltung und Ben Khan übernahm die Moderation. Dr. Enzmann, der die Woche zuvor für einen Vortrag noch in Kopenhagen auf dem Q10-Kongress der International Coenzym Q10 Association war, ging auf die neuesten Erkenntnisse über die Rolle der Mitochondrien im Endokrinen System ein. Mitochondrien können mit Zellen, mit anderen Mitochondrien und mit Bakterien im Mikrobiom des Darms korrespondieren. Wir finden immer mehr Hinweise für die Hypothese, dass die Mitochondrien selbst die Leitung des endokrinen Systems des Körpers innehaben, betonte Dr. Enzmann. Der Hypothalamus empfängt Informationen von den Mitochondrien und reagiert über seine Mechanismen der Hormonsteuerung. Für diesen Mechanismus hat Dr. Enzmann den Begriff der MitoPhyse® etabliert.

Im Anschluss stellte der medizinische Leiter der Fortbildung, der Neurologe Dr. med. habil. Maxwell S. Damian, die primären Mitochondriopathien vor. Hierbei ging er darauf ein, wie diese erblich bedingten Krankheitsbilder systematisch diagnostiziert und behandelt werden können. Dr. Damien war Berater des britischen NHS und ist weiterhin Consultant für Neurologische Intensivmedizin und klinische Neurophysiologie, Essex Cardiothoracic Centre in England sowie Autor mehrerer Studien. Seit vielen Jahren befasst er sich mit mitochondrialen Erkrankungen und hat zahlreiche Vorträge zu dem Thema gemacht.
Der Umwelt-Mediziner und Buchautor Klaus-Dietrich Runow referierte dann zum Thema „Autoimmunkrankheiten: Mikrobiom- und Mitochondrientherapie“. Runow, Pionier für die Umweltmedizin in Deutschland, ist Gründer und Leiter des „Instituts für Functional Medicine und Umweltmedizin (IFU)“ in Wolfhagen, das kürzlich sein 40-jähriges Bestehen feierte. Er ging ausführlich auf die vielfältigen Funktionen des Mikrobioms im Darm ein, und schilderte, wie Allergene beispielsweise über die Nahrung durch einen geschädigten Darm in den Körper gelangen, wo sie Autoimmunreaktionen auslösen können.
Prof. Dr. Agnes Szczepek, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Molekularbiologischen Innenohrforschungslabors der Berliner Charité, hielt ihren Vortrag zum Thema: „Ein mitomedizinischer Ansatz zur Behandlung bestimmter Formen von Schwerhörigkeit“. Der enge Zusammenhang zwischen Beeinträchtigungen des Gehörs und Demenz war ein weiteres Thema ihres Vortrags. Prof. Szczepek gab in ihrem Vortrag nützliche Ratschläge, beispielsweise welche Medikamente ototoxisch wirken und welche gesundheitlichen Belastungen von bereits vorhandenen Hörstörungen ausgehen. Sie stellte auch das enge Zusammenspiel aus Sinneszellen, Nervenzellen und ihrer Energieversorgung durch gesunde Mitochondrien bzw. die Störung desselben vor. So stehen Hörsturz und mitochondriale Störungen in einem engen ursächlichen Zusammenhang, was auch statistisch belegbar ist.
Auf welcher soliden Grundlage die moderne mitochondriale Diagnostik steht, beschrieb anschließend Dr. Heiko Hofman, Biologe und Verkaufsleiter der Biovis Diagnostik MVZ GmbH in Limburg. Für eine wirksame Therapie ist die fortschrittliche Diagnostik, die auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den biochemischen Abläufen in den Mitochondrien aufbaut, von entscheidender Bedeutung. Sie bildet die Grundlage für den therapeutischen Erfolg. Neben vielen spezifischen Parametern lässt sich auch der Bioenergetischen Gesundheitsindex (BHI) bestimmen, mit dem die mitochondriale Funktion und der oxidative Stress gemessen werden kann.
Prof. Dr. Jörg Bergemann, Molekularbiologe der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, referierte über die Mechanismen des biologischen Alterns und deren Beeinflussung – Stimulation zelleigener Schutz- und Reparatursysteme. Ausführlich zeigte er Funktion und Stimulation zelleigener Schutz- und Reparatursysteme. Quintessenz waren Ansätze, wie man zugleich versuchen kann, einerseits die Schäden durch natürliche Alterungsprozesse zu minimieren und andererseits die notwendigen Reparaturmechanismen zu erhalten. Jeder kann selbst etwas dazu beitragen, um gesund zu altern. Beispielsweise kann die Mitochondrienfunktion durch eine FX Mayr Therapie stimuliert und durch die Gabe von Ubiquinol und Spermidin messbar unterstützt werden.
Den Abschluss machte Dr. Enzmann, der die Therapieansätze in den verschiedenen Fachbereichen noch einmal zusammenfasste und hierbei die Möglichkeiten der Mitochondrialen Medizin an Einzelbeispielen darstellte. Besonders beeindruckend sind Fälle aus der Notfallmedizin wie der Fall eines Schädel-Hirn-Traumas zeigt, wo dank des Einsatzes eines schnell wirkenden Q10-Präparates eine schnelle und folgenlose Genesung möglich war.
Insgesamt gab es eine sehr positive Resonanz. Die Wissenschaftlichkeit und der hohe Informationsgehalt der mit Charm und Humor vorgetragenen Referate sowie das gesamte Organisationsteam wurden sehr gelobt. Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt und schrieb in einer Dankes-E-Mail: „Auf diesem Wege möchte ich die Gelegenheit nutzen, Ihnen zu der perfekt organisierten und fachlich exzellenten Fortbildung zu gratulieren.“
Die nächste Ärztefortbildung der IMMA findet nach der Sommerpause am 20. September 2025 in der österreichischen Hauptstadt Wien statt.
Haben Sie Interesse, an einer der nächsten Veranstaltungen teilzunehmen? Melden Sie sich gerne an: info@IMMA-org.de
Telefon: 06172-8560562 oder Telefax: 06172-676357
Angaben zu den Bildern:
- Marktplatz und Mainzer Dom; Fotograf: Harald Landsrath (Pixabay)
- Tagungsraum während des Vortrags von Dr. Maxwell Damian (IMMA®)